Wustungen von Rotheul
Geschichte von Rotheul
Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1323. Das Dorf legten Slawen auf nährstoffarmen Sandböden an. Daher fiel das Dorf im 14. Jahrhundert auch wüst, weil wohl Wasser und Nahrung die begrenzenden Faktoren waren. Das Kloster in Michelsberg und später das Kloster Langheim übernahmen die Bewirtschaftung des Dorfes und der Flächen. Im 15. Jahrhundert gründete man ein Rittergut, das von Hassenberg und auch von Lindenberg mit bewirtschaftet worden ist.
(Quelle: Wikipedia /Rotheul)
Wustungen sind eine besondere historische Siedlungsweise in Form verstreut liegender Einödhöfe oder Weiler, die vor allem im so genannten Wustungsdistrikt in einem Halbkreis südlich von Rotheul sowie in den angrenzenden bayrischen Gemarkungen Burggrub, Kaltenbrunn, Neundorf und Schwärzdorf , vereinzelt aber auch in den Gemarkungen Liebau und Sichelreuth zu finden sind. Vorwiegend im 16. – 17. Jahrhundert entstanden, wurden die meisten Wustungen im Verlauf des 30-jährigen Krieges verwüstet, in der Mehrzahl aber im 17. – 18. Jahrhundert wiederbesiedelt. Die Zahl der Rotheuler Wustungen soll vor 1632 bei 36 gelegen haben; nach den Verwüstungen im 30-jährigen Krieg hatte sich ihre Anzahl bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts wieder auf 25 stabilisiert. Von einigen der früheren, nicht wieder besiedelten Wustungen zeugen heute nur noch Flurnamen.
Durch Abrißaktionen wegen der Nähe zur innerdeutschen Grenze gingen in Rotheul nach 1960 wiederum insgesamt 11 Wustungsstandorte verloren, ebenso auch die Wustungen in den Gemarkungen Liebau und Sichelreuth.
Früher wurden die Wustungen oftmals nach den jeweiligen Besitzern benannt, wodurch ihre Namen vielfach wechselten, bis sie schließlich im 19. Jahrhundert endgültig festgelegt wurden. Diese damals amtlich festgelegten Wustungsnamen bilden gewissermaßen die „klassischen“ Wustungen im Gegensatz zu später erfolgten Ansiedlungen.
(Quelle: http://www.bnv-son.de)
Die Wustungen von Rotheul in alphabetischer Reihenfolge
Hausnummern in den Angaben stimmen seit der Straßenumbenennung 2019, nicht mehr mit den jetzigen neuen Nummern überein.
Bayersburg [Beyerburg]
Ein früherer Name der Wustung Neuburg. Kommt auch in der Schreibweise „Beyerburg“ vor.
Biedermannswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,8 km südöstlich. der Ortsmitte direkt an der Landesgrenze gelegen. Nicht mehr vorhanden. Die Wustung (ehem. Haus-Nr. 23) wurde 1797 als so genanntes „Tropfhaus“ auf der Flur der Hofmannswustung errichtet und 1961 wegen Grenznähe abgerissen.
Bötschenwustung
Name eines Anwesens in Rotheul nahe der Ortsmitte. Das auch als „Bötschensölden“, später als „Deiningers Häuslein“ bezeichnete Anwesen (Haus Nr. 6) entstand nach 1800 als so genanntes „Tropfhaus“ auf dem Grund einer aufgelösten Solde und stellt keine Wustung im eigentlichen Sinn dar.
Büllerswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,8 km südl. der Ortsmitte gelegen. Nicht mehr vorhanden. Die Gebäude dieser Wustung (ehem. Haus-Nr. 24) wurden nach 1960 wegen Grenznähe abgerissen. Der Name kommt auch in den Schreibweisen „Büllswustung“ oder „Buhlswustung“ vor.
Büttnerswustung
siehe Wagnerswustung.
Drei Wustungen
Gruppe von ehemals drei Gehöften, von denen zwei zu den Rotheuler Wustungen zählten, etwa 1,2 km südöstl. der Ortsmitte direkt an der Landesgrenze gelegen. Nicht mehr vorhanden. Das dritte ehemals zur Gruppe gehörende Gehöft liegt auf bayrischem Gebiet. Die beiden auf thüringischer Seite gelegenen Anwesen (Häuser Nr. 15 und 16) wurden 1962 wegen Grenznähe abgerissen. Das Anwesen Nr.16 wurde früher auch als „Obere Krämerswustung“ bezeichnet. In ihrem Wohngebäude war zeitweise auch einmal ein Wirtshaus betrieben worden.
Ehrsamswustung
Überlieferter Name einer früheren Rotheuler Wustung. Angeblich soll die Wustung im Flurteil „Erschung“ etwa 1,8 km südwestl. der Ortsmitte gelegen haben. Sie wurde nach dem 30-jährigen Krieg nicht mehr besiedelt. Die Flur Erschung gehörte später zum Anwesen Nr. 41 der Frankenwustung. In der Ortslage Rotheul befindet sich das denkmalgeschützte Anwesen Ehrsam (Haus Nr. 9). Ob jedoch zwischen der alten Ehrsams-Sölde und der gleichnamigen Wustung eine Verbindung bestand, ist unklar.
Fähnleinswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1 km südwestl. der Ortsmitte gelegen. Nicht mehr vorhanden. Die Wustung bestand aus einem Anwesen (ehem. Haus Nr. 33), das nach 1960 wegen Grenznähe abgerissen wurde.
Frankenwustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1 km südwestl. der Ortsmitte gelegen. Ursprünglicher Kern der Wustung ist das etwas abseitig gelegene Anwesen Nr. 44. Durch spätere Neubebauung entlang der Straße ist der Wustungscharakter weitgehend verloren gegangen. Die heute 8 Häuser der Frankenwustung (Häuser Nr. 40, 41, 42, 43a+b, 44, 83, 87) zählen zusammen mit denen der Regelswustung und der Rotheuler Mühle zum so genannten „Unterdorf“ von Rotheul.
Geigerswustung [Geyerswustung]
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,1 km südl. der Ortsmitte und östl. der Vetterswustung gelegen. Nur noch als Flurbezeichnung dokumentiert. Die Flur der nach dem 30-jährigen Krieg nicht mehr besiedelten Wustung gehört heute mit zur Vetterswustung. Der Name kommt auch in der Schreibweise „Geyerswustung“ vor.
Gruberswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,3 km westl. der Ortsmitte gelegen. Nur noch als Flurbezeichnung dokumentiert. Die Wustung ist seit dem 30-jährigen Krieg unbewohnt. Ihre Flur wurde mit der Hasenwustung vereinigt.
Gründleinswustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,5 km südl. der Ortsmitte gelegen. Das Wohnhaus (Haus Nr. 27) steht z.Zt. leer. Im so genannten „Biedermannsgründlein“ sollen um 1719 drei Wustungen existiert haben, von denen aber zwei unbewohnt waren und deren Fluren später in der Gründleinswustung zusammengelegt wurden.
Hasenwirtshaus
Zu den Rotheuler Wustungen gehörendes Anwesen, etwa 900 m südl. der Ortsmitte gelegen. 1799 als so genanntes „Tropfhaus“ auf der Flur der Siebenbirkenwustung errichtetes Wohn- und Wirtshaus (Haus Nr. 31). Daneben liegt ein weiteres Anwesen (Haus Nr. 51), das nach 1866 auf der Flur der Vetterswustung erbaut wurde. Die Gastwirtschaft wurde bis in die 50er Jahre des 20.Jhdt. betrieben. In den 60er Jahren des 20.Jhdt. wurde das alte Gebäude durch einen größeren Neubau ersetzt, der bis 1990 als Betriebsferienheim genutzt wurde. Heute wieder Wohnhaus.
Hasenwustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 600 m südwestl. der Ortsmitte gelegen. Das Anwesen (Haus Nr. 37) wurde früher als Schalleinswustung bezeichnet. Zur späteren Hasenwustung kam noch die Flur der nach dem 30-jährigen Krieg nicht mehr besiedelten Gruberswustung dazu.
Hofmannswustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,7 km südl. der Ortsmitte gelegen. Frühere Namen der aus einem Anwesen (Haus Nr. 26) bestehenden Wustung waren „Kratzenwustung“ und noch früher „Schwesenwustung“. Um 1800 wurde sie auch „Mörderswustung“ genannt.
Kaulsroth
Wüstung, ehem. Weiler etwa 1 km nördl. der früheren Dorfstelle Liebau. Um 1275 als „Colsrode“ erstmals erwähnt. Der Ort bestand nur aus zwei Gehöften und wurde deshalb früher gelegentlich auch zu den Wustungen gezählt. Er wurde 1960 von seinen Bewohnern verlassen, darauf hin wurden die Gebäude 1962 wegen Grenznähe abgerissen.
Kesselswustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 800 m südwestl. der Ortsmitte gelegen. Die Wustung besteht aus drei Anwesen (Häuser Nr. 34, 35, 36), die durch Teilung der ursprünglich zusammenhängenden Wustung im 19.Jhdt. entstanden sind.
Kiefera-Wustung
siehe Röhrigswustung
Kirchnerswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,9 km südl. der Ortsmitte gelegen. Nicht mehr vorhanden. Die Wustung wurde früher auch als „Kohleswustung“ bezeichnet. Die beiden Anwesen (ehem. Häuser Nr. 25a und 25b) wurden nach 1960 wegen Grenznähe abgerissen.
Kohleswustung
siehe Kirchnerswustung.
Körnerswustung
Frühere Wustung ca. 2,4 km südwestl. von Sichelreuth. Nicht mehr vorhanden. Die Gebäude des Anwesens wurden 1956 wegen Grenznähe abgerissen. Der Name ist auch als Flurbezeichnung dokumentiert.
Kratzenwustung
siehe Hofmannswustung.
Kröckelswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1 km südöstl. der Ortsmitte gelegen. Nicht mehr vorhanden. Die Wustung bestand aus einem Anwesen (ehem. Haus Nr. 13), das nach 1960 wegen Grenznähe abgerissen wurde.
Krögel
Am Krögel, der im Zentrum des Wustungsdistrikts etwa 1,3 km südlich der Ortsmitte von Rotheul gelegenen Erhebung (406,3m), gibt es zwei Gehöfte. Das Anwesen Nr. 66 entspricht von seiner Anlage einer typischen Wustung mit Wohnhaus, Scheune, Stall und umgebender Flur, wurde jedoch erst um 1900 errichtet und zählt daher nicht zu den „klassischen“ Wustungen. Das zweite Anwesen (Haus Nr. 80) wurde vor 1940 erbaut, steht jedoch seit etwa 1990 leer. Ein weiteres Haus wurde nach 1960 wegen Grenznähe abgerissen.
Langemüß
Siehe Wustung Lange Müß.
Manschettenwustung
siehe Wagnerswustung.
Mörderswustung
Um 1800 gebräuchliche Bezeichnung der Hofmannswustung. Der Name bezieht sich auf ein 1791 hier geschehenes Familiendrama, als der Sohn des Besitzers seine Eltern nach einem Streit erschlug.
Neuburg
siehe Wustung Neuburg.
Obere Krämerswustung
Früherer Name einer der Drei Wustungen.
Perschenwustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,4 km südöstl. der Ortsmitte direkt neben der Pfadenhauerswustung gelegen. Nicht mehr vorhanden. Die Wustung, die nach dem 30-jährigen Krieg erst im 18. Jhdt. wieder besiedelt wurde, bestand aus einem Einzelgehöft mit dem „Gasthaus zur Waldeslust“ (ehem. Haus Nr. 18). Das Anwesen wurde 1981 aufgegeben und abgerissen. Heute befindet sich hier ein Wartehäuschen mit Buswendeplatz.
Pfadenhauerswustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,4 km südöstl. der Ortsmitte gelegen. Die Wustung stellt eine Häusergruppe aus heute noch drei Anwesen dar (Häuser Nr. 19, 46, 47a). Die früheren Häuser Nr. 20, 22, 47b und 47c wurden nach 1960 wegen Grenznähe abgerissen. Die Flur der ursprünglich zusammenhängenden Wustung wurde 1840 auf zwei Anwesen aufgeteilt (Nr.19 und 22). Die weiteren Häuser entstanden als so genannte „Tropfhäuser“ zwischen 1851 und 1866.
Regelswustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 700 m westl. der Ortsmitte gelegen. Die beiden Anwesen (Häuser Nr. 38, 39) bildeten bis gegen Ende des 18. Jhdt. eine Einheit. Das der Frankenwustung zugerechnete Haus Nr. 40 wurde 1834 als so genanntes „Tropfhaus“ auf der Flur der Regelswustung erbaut. Die Häuser der Regelswustung zählen zusammen mit denen der Frankenwustung und der Rotheuler Mühle zum so genannten „Unterdorf“ von Rotheul.
Röhrigswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1 km östl. der Ortsmitte gelegen. Nicht mehr vorhanden. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde die Wustung erst im 18. Jhdt. wieder besiedelt. Das Anwesen (ehem. Haus Nr. 14), das auch als Kiefera-Wustung bekannt war, wurde nach 1960 wegen Grenznähe abgerissen.
Rotheul
Dorf, Ortsteil von Neuhaus-Schierschnitz etwa 3 km südl. von Neuhaus. Südl. des eigentlichen Ortes liegen halbkreisförmig die so genannten Rotheuler Wustungen. Um 1323/28 als „Rodewel“ erstmals erwähnt. Man unterscheidet im Ort zwischen Oberdorf und Mitteldorf sowie dem Unterdorf, letzteres aus drei mittlerweile in die Dorfstruktur integrierten Wustungen (Franken- und Regelswustung, Rotheuler Mühle) bestehend. Ehem. zum Gericht Gestungshausen, ab 1802 zum Amt Neustadt (Coburgisch) gehörend, ab 1826 zum Landkreis Sonneberg. Seit 1994 ist der Ort nach Neuhaus-Schierschnitz eingemeindet.
Rotheuler Mühle
Ehem. Mühle am Rottenbach etwa 800 m westl. der Ortsmitte von Rotheul gelegen. Obwohl keine Wustung im eigentlichen Sinn, wird die ehem. Mahlmühle (Haus Nr. 45) zu den Rotheuler Wustungen gerechnet. Sie war bis in die 50er Jahre des 20. Jhdt. noch in Betrieb. Das benachbarte Anwesen (Haus Nr. 49) wurde nach 1850 als so genanntes „Tropfhaus“ errichtet. Die Häusergruppe der Rotheuler Mühle zählt zusammen mit der Franken- und der Regelswustung zum so genannten „Unterdorf“ von Rotheul.
Schalleinswustung
siehe Hasenwustung.
Scherangerswustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 700 m südöstl. der Ortsmitte gelegen. Die Wustung besteht aus einem Anwesen (Haus Nr. 12). Der Name kommt auch in der Schreibweise „Scheerangers-Wustung“ vor. Die Flur „Scheeranger“ gehörte jedoch bereits Mitte des 19.Jhdt. nicht (mehr) zu dieser Wustung, sondern zu einer der Drei Wustungen.
Schnabelswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,3 km westl. der Ortsmitte gelegen. Nur noch als Flurbezeichnung dokumentiert. Die Wustung wurde offenbar im 30-jährigen Krieg verwüstet und nicht wieder besiedelt.
Schneiderswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,6 km südöstl. der Ortsmitte gelegen. Nicht mehr vorhanden. Um 1830 wurde hier auf der Flur der Pfadenhauerswustung ein so genanntes Tropfhaus“ errichtet (ehem. Haus Nr. 21). Später entstanden noch zwei weitere Anwesen. Die Gebäude der Wustung wurden nach 1960 wegen Grenznähe abgerissen.
Schubertswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 800 m südl. der Ortsmitte gelegen. Nur noch als Flurbezeichnung dokumentiert. Die Flur der Wustung wurde im 18.Jhdt. mit der Siebenbirkenwustung zusammengelegt. 1719 soll in der Schubertswustung noch ein Haus gestanden haben während die Siebenbirkenwustung damals ohne Haus war.
Schümleinswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 700 m südwestl. der Ortsmitte gelegen. Nur noch als Flurbezeichnung dokumentiert.
Schwarzenwustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,2 km südöstl. der Ortsmitte gelegen. Das heute als Schwarzenwustung bekannte Anwesen (Haus Nr. 17) bildete früher den Kern der ursprünglichen Pfadenhauerswustung. Um 1800 wurde sie als „Wustung am Vogelsberg“ erwähnt.
Schwesenwustung
Siehe Hofmannswustung.
Siebenbirkenwustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 900 m südwestl. der Ortsmitte gelegen. Die Wustung wurde nach dem 30-jährigen Krieg erst spät wieder besiedelt. Das heutige Anwesen (Haus Nr. 32) entstand erst im 18.Jhdt., nachdem die Flur der Schubertswustung mit der Siebenbirkenwustung zusammengelegt wurde.
Veitenwustung
Frühere Wustung, etwa 800 m nordöstl. der Dorfstelle Liebau gelegen. Nicht mehr vorhanden. Die Gebäude des Anwesens wurden 1956 wegen Grenznähe abgerissen. Der Name ist auch als Flurbezeichnung dokumentiert. In der an Rotheul angrenzenden Gemarkung Kaltenbrunn (zu Mitwitz/Bayern gehörend) gibt es eine gleichnamige Wustung.
Vetterswustung
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,1 km südl. der Ortsmitte gelegen. Zur Vetterswustung (Haus Nr. 30) gehört auch die Flur der nach dem 30-jährigen Krieg nicht wieder besiedelten Geigerswustung.
Vogelberg
Um 1800 wurde die Schwarzenwustung auch als „Wustung am Vogelsberg“ bezeichnet. Auf dem Vogelberg selbst östl. der Pfadenhauerswustung und etwa 1,7 km südöstl. der Ortsmitte von Rotheul gab es zwei heute nicht mehr vorhandene Anwesen (ein Doppelhaus mit Nebengebäuden). Sie gehörten nicht zu den „klassischen“ Wustungen, da sie erst später errichtet wurden, wiesen jedoch die gleichen Merkmale wie diese auf. Sie wurden 1961 wegen Grenznähe abgerissen.
Wagnerswustung
Ehemals eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,2 km südl. der Ortsmitte gelegen. Nicht mehr vorhanden. Das 1799 als „Tropfhaus“ auf der Flur der Schwarzenwustung erbaute Anwesen (Haus Nr. 28) wurde früher auch als Büttners- oder Manschetten- Wustung bezeichnet (die Bewohner wurden „Manschetten“ genannt). Es wurde nach 1960 wegen Grenznähe abgerissen.
Wustung am Vogelsberg
Siehe Schwarzenwustung.
Wustung Lange Müß
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1,2 km südwestl. der Ortsmitte gelegen. Die Wustung (Haus Nr. 50) besaß früher eine Sonderstellung, weil sie bis in das 19. Jh. zum Rittergut Lindenberg gehörte. In der Größe der Flur übertraf der auch nur „Langemüß“ genannte Gutshof die anderen Rotheuler Wustungen ebenfalls um ein mehrfaches. Die Zugehörigkeit zum Rittergut ist seit 1661 belegt. Nach dem Verkauf 1856 war die Langemüß zeitweise auch Forsthof. Ursprünglich gehörten auch noch große Teile des umliegenden Waldes sowie die Mühlteiche in Rotheul zur Wustung.
Wustung Neuburg
Eine der Rotheuler Wustungen, etwa 1 km südl. der Ortsmitte gelegen. Die heute aus zwei Anwesen (Häuser Nr. 29, 67) bestehende Wustung hieß ursprünglich „Wustung Neuberg“, später dann „Bayersburg“ bzw. „Neuburg“. Sie besaß eine Sonderstellung auf Grund bestimmter Privilegien und ihrer verwaltungsmäßigen Zugehörigkeit. Während die Rotheuler Wustungen als Hassenbergische oder Lindenbergische Lehen ebenso wie Rotheul selbst bis 1802 dem Gericht Gestungshausen und bis 1826 dem Amt Neustadt (beide Coburgisch) unterstanden, gehörte Bayersburg/Neuburg zum Amt Neuhaus.
Quelle: www.bnv-son